Für die Zukunft gerüstet beim Mittelstandsforum Baden-Württemberg

4. August 2016

Baden-Württemberg ist der deutsche Mittelstandsmotor. Damit das so bleibt, muss das Erreichte abgesichert und das Neue ermöglicht werden.

Götz Weinmann könnte der größte Feind der Unternehmer sein, die sich im Rahmen des Mittelstandsforums Baden-Württemberg zu seinem Vortrag versammelt haben. Als Hacker ist er in der Lage, sich Zugriff auf ihre Firmencomputer zu verschaffen. »Wir kommen überall rein«, sagte er und demonstrierte sogleich, wie einfach das gehen kann. Weinmann schickte eine Mail an einen Teilnehmer, die aussah, als käme sie von der Commerzbank. Als der Freiwillige den enthaltenen Link anklickte, hat er Weinmann schon alle Tore zu seinem Rechner geöffnet. Und er bemerkte es nicht mal, da er nach einem blitzschnellen Umweg automatisch auf die echte Seite der Commerzbank weitergeleitet wurde. Weinmann konnte dann die Aktionen des Teilnehmers in Echtzeit verfolgen – und den Rechner selbst steuern. Zum Glück ist Weinmann als IT Security Consultant einer von den Guten. Gemeinsam mit Ronny Wolf von der Commerzbank wollte er die Teilnehmer des Mittelstandsforums für IT-Sicherheit sensibilisieren. Immerhin entstehen für deutsche Unternehmen jährlich über 50 Milliarden Euro Schaden durch Cyberkriminalität. Gerade Mittelständler sind häufig schlecht gewappnet. Ronny Wolf warnte: »Cybercrime setzt in Unternehmen beim Mitarbeiter an und macht ihn zum unfreiwilligen Komplizen.« Die Methoden sind mitunter extrem ausgeklügelt. Die Unternehmen werden von Betrügern häufig monatelang ausgekundschaftet. Wolf legte den Unternehmern eine entsprechende Schulung der Mitarbeiter ans Herz. Und falls man den Betrü- gern doch mal auf den Leim geht? »Das Wichtigste ist, dass sie umgehend ihre Bank informieren«, sagte Wolf. »Unsere Rückholquote liegt bei 80 Prozent.«

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Die Nachberichterstattung zum Mittelstandsforum Baden-Württemberg erscheint in der ZEIT-Ausgabe vom 4. August 2016.