In guter Nachbarschaft
Was macht eine Stadt lebenswert? Und wie muss sie sich verändern, damit sie es auch in Zukunft bleibt? Darüber diskutierten Bürger und Architekten, Stadtplaner, Verkehrsexperten und Kulturschaffende bei der ersten Konferenz »ZEIT für Deine Stadt« am 7. Juni in Frankfurt am Main.
In einem Punkt waren sich wohl alle Beteiligten der Veranstaltung einig: Gesprächsstoff gibt es derzeit in Frankfurt reichlich. Etwa die neu aufgebaute Altstadt am Römerberg, die im Mai eröffnet wurde. Franziska Nori, Direktorin des in direkter Nachbarschaft des restaurierten Fachwerkviertels gelegenen Kunstvereins, beobachtet viele begeisterte Reaktionen, aber auch kritische Nachfragen: »Die Leute reden und diskutieren gerne darüber, was sich in ihrer Stadt verändert«, sagte Nori im Gespräch mit Christoph Amend, Chefredakteur des ZEITmagazins. In der Diskussion über öffentliche Freiräume erinnerte Anselm Weber, Intendant des Schauspiel Frankfurt, an einen Mann, der wie kaum ein anderer das kulturelle Leben in Frankfurt geprägt habe: den langjährigen Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann, der Anfang Juni verstorben ist. Dessen Manifest »Kultur für alle« und der von ihm angeschobene Ausbau des Museumsufers wirkten bis heute nach, sagte Weber. Leider gelinge es der Stadt bei vielen anderen Bauprojekten nicht, öffentliche Räume zu schaffen: »Frankfurt kann keine Plätze«, so sein Resümee.
Die Nachberichterstattung zur Premiere von »ZEIT für Deine Stadt« erscheint in der ZEIT-Ausgabe vom 21. Juni 2018.